Schaltkreise des Richtungshörens
Es ist für uns im täglichen Leben von zentraler Bedeutung zu wissen, aus welcher Richtung eine bestimmte Schallquelle kommt - zum Beispiel beim Überqueren einer belebten Straße oder bei Unterhaltungen auf einer Party. Trotz der alltäglichen Bedeutung dieser Fähigkeit sind die Vorgänge im Gehirn, die dem Lokalisieren von Schallquellen unter komplexen Bedingungen zu Grunde liegen, kaum untersucht. Wir kombinieren optische, elektro-physiologische und Verhaltensansätze, um die Schaltkreise im auditorischen Kortex sowie im "superior colliculus" zu identifizieren, die der neuronalen Raum-Repräsentation (und damit dem Richtungshören) zu Grunde liegen. Wir untersuchen im Speziellen, wie sich die Repräsentation von Schallquellen in Abhängigkeit von dem Kontext und/oder die Kombination mit anderen sensorischen Modalitäten, verändert.
Benedikt Grothe ist Professor für Neurobiologie am Biozentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). 2014 wurde er zum Max Planck Fellow des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz (damals MPI für Neurobiologie) berufen. Ziel dieses Programms ist es, die Kooperation zwischen Universitäten und Max-Planck-Instituten zu stärken. Die Gruppe wird eng mit Tobias Bonhoeffer und Alexander Borst und ihren Teams zusammenarbeiten.