Martin Küblbeck

Doktorand*in

Forschungsinteressen

Braunkehlchen (Saxicola rubetra) waren noch vor wenigen Jahrzehnten häufige und weit verbreitete Brutvögel offener Landschaften. Inzwischen ist ihr Anblick selten geworden, und aus vielen Gegenden sind die bunten „Wiesenschmätzer“ ganz verschwunden. Wie bei vielen anderen Arten trägt die immer intensiver werdende Landnutzung wesentlich zu dieser Entwicklung bei: Gerade insektenfressende Bodenbrüter wie Braunkehlchen finden in einer zerstückelten und intensiv genutzten Landschaft keinen Platz zum Nisten und nicht genügend Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungen. Warum aber werden Braunkehlchen auch in Schutzgebieten, die eigentlich gute Bedingungen bieten, immer seltener? Und was können wir tun, um diesen Trend umzukehren? Um seltene Arten wie das Braunkehlchen besser schützen zu können, müssen wir zuerst verstehen, wie sich ökologische, physiologische, und verhaltensmäßige Faktoren auf Demographie und Wachstumsrate der Population auswirken. Um Antworten auf diese Fragen zu finden, forsche ich an Braunkehlchen im Murnauer Moos, einem wichtigen Rückzugsgebiet der Art. Dabei hilft der Artvergleich mit den nah verwandten und im selben Lebensraum vorkommenden Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola); diese scheinen besser an die vorherrschenden Bedingungen angepasst und weisen positive Bestandstrends auf. Mit verhaltensökologischen und -physiologischen Methoden versuche ich herauszufinden, was genau die für Braunkehlchen limitierenden Ressourcen und Bedingungen sind. Zusammen mit Naturschutzverbänden, -behörden, und lokalen Landwirten können dann effektive Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wiesenvögel umgesetzt werden.

Vita

  • seit 2018: Doktorand am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen, jetzt Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz
  • 2015 - 2018: MSc Evolution, Ecology and Systematics, LMU München
  • 2012 - 2015: BSc Arboristik, HAWK Göttingen
Zur Redakteursansicht