Jagd auf Flughunde schadet auch dem Menschen
Palmenflughunde erbringen wertvolle ökologische Dienste für den Menschen
Zum Abschluss ihrer sechstägigen Konferenz in Paris haben die Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrates IPBES am 4. Mai den ersten Bericht zum weltweiten Zustand der biologischen Vielfalt und der Leistungen der Ökosysteme verabschiedet. Dem Report zufolge sind eine Million Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht. Durch den Raubbau der letzten 50 Jahre geht zudem die Leistungsfähigkeit vieler Ökosysteme massiv zurück. Ein Beispiel dafür sind die ökologischen Dienste von Flughunden in Afrika, die durch die Jagd auf die Tiere in Mitleidenschaft gezogen werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell haben berechnet, welchen finanziellen Wert eine Kolonie von Palmenflughunden in Ghana für die Menschen vor Ort hat.
Obwohl der Wert der weltweiten Ernteerträge seit 1970 um 300 und der der Holzproduktion um 45 Prozent gestiegen ist, schlagen inzwischen auch die Kosten des Raubbaus an der Natur zu Buche: Dem Report zufolge verringern Bodenverlust und -verarmung die Produktivität der globalen Landfläche um 23 Prozent. Durch den Rückgang von Bestäubern wie Insekten, Fledermäusen und Vögeln gehen jedes Jahr knapp 600 Milliarden US-Dollar verloren.
Tiere bestäuben aber nicht nur Nutzpflanzen, sie tragen auch zur Verbreitung von Pflanzensamen bei. Die zu den Fledermäusen zählenden Flughunde beispielsweise fressen Früchte von Bäumen und verschlucken dabei die darin enthaltenen Samen. Auf ihren nächtlichen Flügen von den zurück zu ihrem Schlafbaum scheiden die Tiere die Samen wieder aus. Sie spielen dadurch eine unverzichtbare Rolle für den Erhalt von Wäldern.