Verhalten und Interaktionen
Tiere zeigen eine faszinierende Bandbreite an Verhaltensweisen. Dabei ist manches Verhalten angeboren, anderes wird erlernt. Bestimmte Verhaltensweisen sichern nicht nur das Überleben, sondern ermöglichen es Tieren auch, in Gruppen zusammenzuleben. Wir untersuchen die Grundlagen tierischen Verhaltens und die Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen, um den Beitrag dieser Verhaltensweisen zur biologischen Intelligenz besser zu verstehen.
Freund und Feind erkennen
Erfolgreich zwischen Feinden, Artgenossen und Beute unterscheiden zu können ist essenziell für das Überleben eines Tieres. So werden einige Singvögel schon bei der Eierfarbe vor die Herausforderung gestellt zu beurteilen, ob es sich um ihren eigenen Nachwuchs oder ein Kuckucksei handelt. Zebrafische können Artgenossen bereits anhand ihrer spezifischen, ruckartigen Bewegungsmuster erkennen. Ob Kuckucksei oder Zebrafisch: Wir analysieren solche Verhaltensmuster nicht nur mit Mikroskop und künstlicher Intelligenz, sondern ergründen auch ihre genetischen und neurobiologischen Grundlagen.
Faszination Schlaf
Alle Lebewesen müssen schlafen – unter anderem, um zu regenerieren und physiologische Prozesse des Körpers aufrecht zu erhalten. Doch wie bekommen Tiere genug Schlaf, wenn sie zum Beispiel ohne Rast ganze Ozeane überqueren oder einen Großteil ihres Lebens in der Luft verbringen? Gemeinsam mit Kollaborationspartnern konnten wir erstmals zeigen, dass Fregattvögel im Flug schlafen können, abwechselnd mit nur einer Gehirnhälfte oder auch mit dem ganzen Gehirn. Diese und andere Zusammenhänge zwischen Verhalten, Schlaf, Bewegung und Gehirnfunktionalität möchten wir besser verstehen.
Partnerwahl und Fortpflanzungsstrategien
Zumindest zeitweise kommen die meisten Tiere mit Artgenossen zusammen, mit denen sie auf vielfältige Weise interagieren. So müssen sie zum Beispiel geeignete Paarungspartner finden und von den eigenen Qualitäten überzeugen, die Aufzucht des Nachwuchses organisieren oder ihr Revier verteidigen. Unsere Forschung befasst sich daher unter anderem damit, wie Nachtigallen ihren Gesang an Rivalen anpassen, warum Blaumeisen fremdgehen, oder warum bei Kampfläufermännchen drei verschiedene Morphe mit ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen während der Fortpflanzungszeit entstanden sind.
Aktuelle Forschung aus diesem Themenbereich:
Abteilungen und Gruppen, die in diesem Bereich forschen: