Illustration bestehend aus zwei Vögeln, drei Fischen, drei Mäusen und fünf Fliegen, daneben eine DNA-Doppelhelix.

Verhalten und Interaktionen

Tiere zeigen eine faszinierende Bandbreite an Verhaltensweisen. Dabei ist manches Verhalten angeboren, anderes wird erlernt. Bestimmte Verhaltensweisen sichern nicht nur das Überleben, sondern ermöglichen es Tieren auch, in Gruppen zusammenzuleben. Wir untersuchen die Grundlagen tierischen Verhaltens und die Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen, um den Beitrag dieser Verhaltensweisen zur biologischen Intelligenz besser zu verstehen.

Freund und Feind erkennen

Erfolgreich zwischen Feinden, Artgenossen und Beute unterscheiden zu können ist essenziell für das Überleben eines Tieres. So werden einige Singvögel schon bei der Eierfarbe vor die Herausforderung gestellt zu beurteilen, ob es sich um ihren eigenen Nachwuchs oder ein Kuckucksei handelt. Zebrafische können Artgenossen bereits anhand ihrer spezifischen, ruckartigen Bewegungsmuster erkennen. Ob Kuckucksei oder Zebrafisch: Wir analysieren solche Verhaltensmuster nicht nur mit Mikroskop und künstlicher Intelligenz, sondern ergründen auch ihre genetischen und neurobiologischen Grundlagen.

Faszination Schlaf

Alle Lebewesen müssen schlafen – unter anderem, um zu regenerieren und physiologische Prozesse des Körpers aufrecht zu erhalten. Doch wie bekommen Tiere genug Schlaf, wenn sie zum Beispiel ohne Rast ganze Ozeane überqueren oder einen Großteil ihres Lebens in der Luft verbringen? Gemeinsam mit Kollaborationspartnern konnten wir erstmals zeigen, dass Fregattvögel im Flug schlafen können, abwechselnd mit nur einer Gehirnhälfte oder auch mit dem ganzen Gehirn. Diese und andere Zusammenhänge zwischen Verhalten, Schlaf, Bewegung und Gehirnfunktionalität möchten wir besser verstehen.

Partnerwahl und Fortpflanzungsstrategien

Zumindest zeitweise kommen die meisten Tiere mit Artgenossen zusammen, mit denen sie auf vielfältige Weise interagieren. So müssen sie zum Beispiel geeignete Paarungspartner finden und von den eigenen Qualitäten überzeugen, die Aufzucht des Nachwuchses organisieren oder ihr Revier verteidigen. Unsere Forschung befasst sich daher unter anderem damit, wie Nachtigallen ihren Gesang an Rivalen anpassen, warum Blaumeisen fremdgehen, oder warum bei Kampfläufermännchen drei verschiedene Morphe mit ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen während der Fortpflanzungszeit entstanden sind. 

Aktuelle Forschung aus diesem Themenbereich:

Eine überraschende Verbindung zwischen der Kontrolle motorischer Systeme und Schlafrhythmen

Neue Forschungsergebnisse über den Schlaf von Reptilien zeigen überraschende Ähnlichkeiten zwischen den Netzwerken, die motorische Rhythmen steuern, und denen, die den Schlaf kontrollieren. mehr

Portraitbild von Susanne Hoffmann

Susanne Hoffmann erhält ERC Consolidator Grant für Forschung zu Alarmrufen bei Vögeln mehr

Foto mit einem Nistkasten und zwei Blaumeisen, von der eine gerade ausfliegt, während die andere am Eingangsloch wartet.

Wenn die Konkurrenz durch ältere Männchen wegfällt, steigt bei jungen Blaumeisenmännchen der Paarungserfolg mit zusätzlichen Weibchen mehr

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Abteilungen und Gruppen, die in diesem Bereich forschen:

Herwig Baier
Herwig Baier
Maude Baldwin
Maude Baldwin
Tobias Bonhoeffer
Tobias Bonhoeffer
Alexander Borst
Alexander Borst
Henrik Brumm
Henrik Brumm
Lisa Fenk
Lisa Fenk
Lorenz Fenk
Lorenz Fenk
Manfred Gahr
Manfred Gahr
Michaela Hau
Michaela Hau
Susanne Hoffmann
Susanne Hoffmann
Bart Kempenaers
Bart Kempenaers
Rüdiger Klein
Rüdiger Klein
Clemens Küpper
Clemens Küpper
Pablo Oteiza
Pablo Oteiza
Niels Rattenborg
Niels Rattenborg
Daniela Vallentin
Daniela Vallentin
Auguste von Bayern
Auguste von Bayern
Jochen Wolf
Jochen Wolf

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